Melk Memorial

KZ Gedenkstätte

© Foto: ZHZ Melk

Zwischen dem 21. April 1944 und dem 15. April 1945 bestand in der Freiherr von Birago-Pionierkaserne Melk ein Konzentrationslager. Es war mit rund 14.390 KZ-Häftlingen, die hier innerhalb eines Jahres zur Zwangsarbeit herangezogen wurden, eines der größten Außenlager des KZ-Standortes Mauthausen und das größte KZ-Außenlager in Niederösterreich.

Die KZ-Häftlinge kamen aus mehr als 20 unterschiedlichen Ländern und arbeiteten hauptsächlich an der Errichtung einer unterirdischen Stollenanlage im sogenannten Wachberg, der sich zwischen Melk und Loosdorf befindet. In den von KZ-Häftlingen gegrabenen Stollenanlagen wurden ab Spätherbst 1944 Rüstungsgüter (hauptsächlich Kugellager) der Firma Steyr-Daimler-Puch hergestellt.

Mindestens 4.884 KZ-Häftlinge kamen im Lager und auf der Baustelle ums Leben, mehr als 3.500 der Leichen wurden ab Herbst 1944 im eigens errichteten Krematorium in Melk verbrannt. Das frühere Krematoriumsgebäude wurde im Jahr 1962 zum öffentlichen Denkmal erklärt und beherbergt seither die KZ-Gedenkstätte Melk. Die aktuelle zeithistorische Überblicksausstellung in den Räumlichkeiten der Gedenkstätte wurde anfangs der 1990er-Jahre von Bertrand Perz und Gottfried Fliedl verwirklicht. Seit einigen Jahren wird die Gedenkstätte im Auftrag der KZ-Gedenkstätte Mauthausen im Rahmen des Gedenkstättengesetzes vom Verein MERKwürdig. Zeithistorisches Zentrum Melk betreut, der sich überdies mit regelmäßigen Veranstaltungen um eine kritische Auseinandersetzung mit Themen wie Gewalt, Rassismus und Rechtsextremismus bemüht.